Singapur, die Schöne. Singapur, die teure. Singapur, die Stadt der Löwen.
Für jeden der diese Stadt einmal gesehen hat, hat sie wohl ihre ganz eigene Bedeutung. Als mein Bruder vor einigen Jahren dort war empfand er sie als streng und fast klinisch rein, er war fasziniert von dem emsigen Leben, aber empfand die Sauberkeit als unnatürlich und obwohl er ein Großstadt” Kind” ist, waren ihm die Hochhäuser zu viel und zu hoch.
Ich habe oft den Eindruck daß sich der wahre Charakter Singapurs erst nach mehreren Besuchen zeigt, so wie man einen Menschen erst über die Jahre richtig kennenlernt, so hat mir auch Singapur erst langsam ihr wahres Gesicht gezeigt. Am Anfang war ich geblendet von ihrer Schönheit, dem Klima, der üppigen Pflanzenwelt .
Singapur ist wunderschön, auch heute empfinde ich das noch so. Aber ich habe auch die anderen Seiten kennengelernt, die “menschlicheren”. Die in denen eben doch mal Müll liegt und in deren Ecken nicht alles hochglänzend touristisch ist.
Für diese Ecken liebe ich Singapur.
Und natürlich für seine Vielfalt, seine Farben und Gerüche, die Blumen, die Strände auf Sentosa, das Meer…
Es gibt so unglaublich viel zu entdecken..auch kulinarisch.
Streetfood
Streetfood gehört im Singapur zum Alltag und ist weniger Hype denn Normalität.
Unzählige Essenmärkte säumen die Strassen der Stadt, wie der bekannte Lau Pa Sat, in denen Stand an Stand Spezialitäten aus all den Nationen die in Singapur so zahlreich zusammen kommen angeboten werden.
Mein Favorit: der schmutzige Löffel. Direkt neben unserem ehemaligem Hotel gelegen, gibt es im Souterrain des Orchard Towers auf der Orchard Road eine kleine,aber feine Auswahl und auch veganes Essen gibt es hier. Ausserdem kommt man in den Genuss von recht interessanter Gesellschaft: Crewmitglieder der unterschiedlichen Airlines, Touristen, Prostituierte die in den anliegenden Kneipen ihrem “Tagewerk” nachgehen, Angestellte der umliegenden Geschäfte und Massagesalons. Von Zeit zu Zeit sieht man sogar einen Büroangestellten im feinen Anzug sein Abendessen abholen. Ein guter Schnitt durch die Gesellschaft Singapurs und ein phantastischer Ort um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Neben meinem Lieblingsstand der das beste Gemüse der Welt zubereitet, gibt es auch frischen Mangosaft. Und Mangosaft ist wirklich das schönste was ich mir nach einem so langen Flug vorstellen kann!
Überhaupt das Angebot an Früchten in Singapur..ein Traum! Es gibt nichts was es nicht gibt, auch wenn nicht alles immer ganz preiswert ist, vieles wird aus den umliegenden Ländern importiert , aber frische tropische Früchte sind hier überall zu bekommen.
Die Märkte sind laut, voll und schier überbordend in ihrem Angebot. Wer allerdings nicht aufpasst und einmal falsch abbiegt findet sich leicht in den engen Gassen der Fleischhändler wieder, die auch Innereien und ähnliches in der Wärme des Tages anbieten.
Ein Besuch, besonders auf dem Markt im Tekka Centre in Little India, ist ein Erlebnis daß man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ich kaufe hier oft Obst für den Rückflug ein, gerne auch mal für zuhause, aber den Tip habt ihr nicht von mir. Offiziell ist die Einfuhr von Obst nach Deutschland verboten, also bitte..nicht verraten 😉
Wo wir grade bei Verboten sind: auf Grund der strengen Gesetze ist Singapur eine der sichersten Städte der Welt, grade für Frauen die alleine unterwegs sind, ist es herrlich entspannt sich auch Nachts ohne Angst auf die Strasse wagen zu können. Sicherlich ist man nie vor allem sicher und es kann theoretisch immer etwas passieren, also ist trotzdem Vorsicht angeraten. Aber ich bin oft auch abends noch alleine unterwegs um Essen zu gehen, einfach weil man alleine viel einfacher und schneller mit Fremden ins Gespräch kommt und ich so oft die interessantesten Bekanntschaften machen.
AFTERGLOW
Eines meiner liebsten Restaurants ist das Afterglow.
Ein absolutes ” Must-Visit” für alle die auf (roh)veganes Essen stehen. Dazu eine super Atmosphäre, tolle Leute und der Abend ist perfekt. Der Laden liegt in der 24 Keong Said Rd, direkt im trendigen Design District der Stadt, in der auch das ZDF ein Büro hat und man jede Menge verschiedenster Menschen kennenlernen kann, wenn man denn seinen Blick von dem wunderschönen Essen das man dort bekommt lösen kann.
Für asiatische Verhältnisse ist Singapur natürlich teuer, daß ist auch hier nicht anders. Aber für die Liebe zu frischem, guten Essen gebe ich auch gerne mal etwas aus und kaufe dafür weniger touristische Kinkerlitzchen mit denen man Zuhause doch oft eh nichts mehr anfangen kann.