Oh die Kirschzeit! Meine liebste Zeit des Sommers! Knackig, saftige Knupper Kirschen und die Dachkirschen aus dem Alten Land gehören zu dem schönsten was ich mir im Sommer an Obst vorstellen kann.
Und da meine liebe Leserin Kerstin mich neulich auf den Gedanken einer fermentierten Torte brachte, lag es nahe dass es eine Kirschtorte werden würde.
Aber nicht eine einfache Kirschtorte sollte es sein. Das Aroma spritzig-frischer Limetten kombiniert mit dem herrlich süßem Geschmack der Kirschen, und das alles mit einem Schuss Superfood, geisterten mir tagelang im Kopf herum. Bis ich endlich die Zeit fand sie in meiner Küche zusammen zu “bauen”.
Das läuft immer so bei mir ab, zuerst entsteht da etwas in meinem Kopf, eine Idee, eine Ahnung, eine Inspiration irgendwo her und tagelang spiele ich dann in meinem Kopf die verschiedenen Varianten durch bis sie letztendlich in meiner Küche entstehen.
Diesmal auch mit in der Küche dabei war meine 6-jährige Nichte.
Ihr Einschulung steht bevor und was wünscht sich das Kind von mir? Einen Kuchen, na bitte soll sie haben..aber da auf der Einschulungsparty natürlich allerlei Gäste dabei sein werden, wollte ich den dann doch vorher einmal probiert haben.
Sie aber auch, und zwar aktiv.
“DU machst alles mit dem Rühren und so..aber ICH will dekorieren” Ahhh…ja, echt jetzt?
Echt jetzt! Und so wurde aus dieser Torte eine Gemeinschaftsarbeit und ich glaube ich muss kurz erklären wer für was zuständig war.
Ich durfte also “rühren und so”, aber Madame hat selbstverständlich den Kuchen in die Form gefüllt, wieder rausgeholt (da musste ich ein paar mal wegsehen), dekoriert (da ist noch Luft nach oben 😉 ) und auch angeschnitten..naja, immerhin hat sie mich dann die Fotos machen lassen. “Weil, dass ist das einzige was ich noch nicht so gut kann”.
Na gut, Selbstbewusstsein schadet ja nicht 😉
Aber ganz ehrlich, wer als Antwort auf die Frage was er denn mal werden wolle mit “meine Tante” antwortet, der darf auch meinen sorgsam 18 Stunden lang fermentierten Kuchen so eigenwillig präsentieren.
Ich verspreche euch aber er schmeckt viel besser als er aussieht! Und mit ein bisschen Liebe und einer evtl. schon 10-jährigen wird eurer bestimmt auch sehr ansehnlich.
Ich bin sehr froh euch also das “gelungene” Resultat meiner “kleinen Denkarbeit” präsentieren zu können und danke vor allem von Herzen Kerstin, die meine Sicht auf Rawcakes für immer verändert hat!
Großer Dank gebührt aber auch Nelly und Christin, die mich mit ihrem Torten Workshop im Bistroh dazu inspiriert haben und ohne deren Rezepte es zu diesem hier wohl gar nicht erst gekommen wäre.
Rawcakes aus fermentierten Cashews sind wesentlich leichter zu verdauen und versorgen den Körper mit einer tollen Menge an gesunden Probiotika, sozusagen Medizin in Kuchenform.
Zwar ist die Zubereitung etwas Zeit intensiver, da die Cashew Creme Zeit zum fermentieren braucht. Aber immerhin macht sie das über Nacht ganz von selbst, während ihr schon mal von herrlich cremigem Kuchen träumt.
Also holt die Schüsseln raus, hier kommt für euch (und für Kerstin und das Nichtenkind) mein erstes Rezept aus fermentierten Cashews!
Der Einfachheit halber habe ich euch das Rezept in 2 Teile aufgeteilt, für den Boden und die 2 Creme Schichten. Der Boden macht sich gut mit allerlei Rawcakes und ist so ein super Grundrezept was in keiner Rezepte Sammlung fehlen sollte!
Macadamia Boden
Der Boden reicht für eine 17 cm Springform.
- 100 gr Macadamias (unbehandelt)
- 2 EL Ahornsirup
- 1 Prise Salz
- Die Macadamias im Mixer oder der Küchenmaschine mittelfein mahlen, dann den Ahornsirup und das Salz hinzugab und nochmals kurz mixen.
- Es sollte ein leicht bröseliger Teig entstehen der beim zusammen drücken klebt.
- Diesen dann in der Springform verteilen und fest andrücken
Nun zur besagten Creme, die so ganz anders ist als das was man sonst so kennt. Normalerweise ist mir nach dem Rawcake zubereiten immer etwas flau im Magen weil ich ständig probiere und es mir nicht nehmen lassen kann sämtliche Schüsseln höchstpersönlich auszukratzen. Aber nicht nach dieser Torte. Wieviel leichter bekömmlich diese fermentierte Variante ist merkt man sofort!
Also, Anlauf und los gehts:
Kirsch und Limetten Creme
Die Cashewcreme sollte 12-24 reifen, das ist Temperatur abhängig. Ich habe sie für ca 18 Std. in mein Dörrgerät gestellt bei 32 Grad. Wer einen Joghurtzubereiter hat, nutzt diesen und folgt dessen Anweisungen, das geht super. Wer weder das eine oder andere zur Verfügung hat, stellt die Cashewcreme in einem geschlossenen Glas an einen warmen Ort. Je nachdem wie sauer man es möchte, variiert auch die Zeit für die Fermentierung, also ab 12 Std. ruhig mal zwischendurch kosten und nach Geschmack entscheiden. Die für die Cremes verwendeten Rote Beete, Aronia und Weizengrad Pulver sind das kleine Extra an Superfoods und können weggelassen werden. Spirulina und Kurkuma sind allerdings wichtig für die Farbe der Limettencreme und sollten auf jeden Fall verwendet werden. Auch das ätherische Limettenöl könnte man zur Not weglassen und etwas mehr Limettensaft verwenden, das gleiche Aroma wie mit dem Öl wird man aber trotzdem nicht erreichen. Daher empfehle ich die Verwendung unbedingt.
- 300 g Cashews (min 2 std eingeweicht)
- 350-400 ml Wasser
- ca 5 gr veganes Probiotikium
- 400 gr frische entsteinte Kirschen
- 8-10 EL flüssige Süße (Agave, Reis, heller Ahorn)
- Salz
- Prise Vanille Pulver
- 9 EL Limettensaft
- 160 gr Kokosmus geschmolzen
- 1 EL Sonnenblumenlicithin
- 2 TL Rote Beete Pulver
- 2 TL Aroniabeeren Pulver
- 1 TL Weizengras Pulver
- 1/4 TL Spirulina (gemahlen)
- 1/4 TL Kurkuma (gemahlen)
- 4-5 Tropfen <strong><a href="http://www.happymoodfood.com/produkt/aetherisches-limettenoel-in-lebensmittelqualitaet/" target="_blank">ätherisches Öl Limette</a></strong>
- Um die fermentierte Cashew Creme herzustellen werden zuerst die eingeweichte und abgegossenen Cashews nochmal gut gespült und dann mit 150-200 ml Wasser zu einer ganz glatten Masse vermixt, sie soll schon eine leicht Joghurt ähnliche Konsistenz haben.
- Wenn das geschehen ist das Probiotikum dazugeben und nochmals gut mixen.
- Nun die Masse in ein grosses verschliessbares Glas gebe und nach den obigen Anweisungen fermentieren lassen.
- Wenn die Masse fertig ist 150 gr halbierte Kirschen auf dem Boden verteilen, so das er gleichmässig bedeckt ist. Boden in den Kühlschrank stellen.
- Die verschiedenen Cremes werden nacheinander zubereitet, die Reihenfolge ist hierbei egal, ich habe mit der Kirschcreme angefangen.
- Dazu die verbleibenden Kirschen, die Hälfte der Cashewcreme, 2 TL Rote Beete Pulver, 2 TL Aroniabeeren Pulver, 3-4 EL flüssige Süße,eine Prise salz, eine Prise Vanille und 2 EL Limettensaft zu einer glatten Masse vermixen. Wenn die Masse fertig und abgeschmeckt ist 80 gr geschmolzenes Kokosmuss und 1/2 EL Sonnenblumenlecithin hinzugeben und nochmals gut vermixen.
- Die fertige Kirschcreme beiseite (aber bitte nicht kalt!) stellen.
- Für die Limettencreme nun die andere Hälfte der Cashewcreme, 1 TL Weizengras Pulver,1/4 TL Spirulina, 1/4 TL Kurkuma, 7 El Limettensaft, 5-6 EL flüssige Süße, 4-5 Tropfen ätherisches Limettenöl, eine Prise Salz und 200 ml Wasser wieder glatt vermixen und abschmecken. Auch hier ganz zum Schluss die 80 gr Kokosmuss sowie 1/2 EL Sonnenblumenlicithin hinzugeben und nochmals gut vermixen.
- Nun werden abwechselnd beide Cremes auf den Boden gegossen, immer übereinander in kleinen Kreisen. Mit einer Farbe enden und alles glatt verteilen. von jeder Farbe etwas Masse für die Garnitur aufheben, in je einen Spritzbeutel füllen und zusammen mit der Torte über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag nach Herzenslust garnieren und den Besuch so richtig beeindrucken.
Egal was, ich kann nicht anders als diesem süßen Nichtenkind so ziemlich alles zu verzeihen ..
Die hier verwendeten Weizengras, Rote Beete und Aronia Pulver habe ich von Lebepur, sie sind in vielen Biomärkten erhältlich.
Die ätherischen Öle in Lebensmittelqualität verwende ich von Young Living, sie können direkt dort bestellt werden. Auch wenn die Anschaffung zunächst etwas teuer erscheint, sie halten ewig und sind von so toller Qualität dass ich sie aus meiner Küche einfach gar nicht mehr weg denken kann.
Awwwww!!! Ich bin so aufgeregt!!! Meine Torte ist fertig 🙂 🙂 Also ich find, sie ist wun-der-schön geworden, ganz herausragend schön 🙂 und der neue Schnitt-Style ist doch mal so ganz was anderes. Hat was – definitiv!
Toll 🙂 ich muss nächste Woche schaun, ob ich noch irgendwo Kirschen finde, denn “meine Torte” muss ich unbedingt sofort selbst nachmachen.
Deine Seite ist wunderschön, werde sie demnächst in Ruhe durchstöbern… und für deine tollen Rezepte ist das hier sowieso ein viel schönerer Rahmen als Facebook. Ich hoff, ich verpass nix… auf FB bist du dann nicht mehr? Ich hab das Video vor lauter Aufregung und Vorfreude auf die Torte nicht ganz angeschaut, sondern bin gleich hier rüber gehüpft 😉
Alles Liebe dir!
Haha, sweet.. Doch auf FB werd ich natürlich weiterhin die Beiträge verlinken, aber der Hauptteil findet dann hier statt.. und bestimmt findet sich auf FB auch das ein oder andere was hier keinen Platz findet 😉