Heute ist es Zeit für den letzten Beitrag in der Runde meiner Urlaubsvertretungen. Während ihr in Köstlichkeiten schwelgt, sitzen wir grade im Flieger auf dem Weg Richtung Heimat. Und um uns die heimkehr etwas zu versüßen, macht uns Jenni von Mehr als Grünzeug heute richtig Lust auf ein feines Frühstück, das so ganz ohne Tortillas auskommt. Davon hatten wir in den letzten drei Wochen aber auch echt genug.
Wer Jennis Blog noch nicht kennt, der sollte sich eben kurz die Zeit nehmen um mal einen Blick darauf zu werden. Bei Jenni gibt es wirklich mehr als nur Grünzeug. Green Living, Minimalismus und jede Menge Inspiration!
Was sagt denn Jenni selbst über sich ?
Hallo, liebe Leser*innen von Plantifulskies!
Heute habe ich die Ehre, hier für euch schreiben und euch ein winterlich-comfortig-kuscheliges Rezept präsentieren zu dürfen. Die liebe Stephanie, die euch sonst immer mit veganem Wasser-im-Mund-zusammenlauf-Futter verwöhnt, ist nämlich gerade im wohlverdienten Urlaub – und ich darf sie unter anderem so lange vertreten.
Wer ich bin?
Ich bin Jenni. Ich blogge auf Mehr als Grünzeug über veganes Leben, veganes Essen und einen nachhaltigen Lebensstil, gespickt mit dem ein oder anderen Ausflug in Richtung Laienphilosophie. Ich bin verliebt in gute Ideen, gute Rezepte und Bücher. Und in meine bessere Hälfte, von der ich euch andauernd in unseren kleinen Alltagsgeschichten erzähle. Und ins Schreiben.(Das werdet ihr spätestens dann gemerkt haben, wenn ihr am Ende dieses Beitrags angekommen seid.)
Winterliche Apfelhörnchen
Damit ihr nicht auch mehr als nötig unter dem wieder hereinbrechenden Winter und seinen fiesen, viel zu niedrigen Temperaturen leiden müsst, habe ich euch hier ein Rezept zum Aufwärmen und Sofort-selig-Losfuttern mitgebracht: Wie wäre es mit leckeren Apfelhörnchen? Na?
Die Herbst- und Winterzeit ist die Zeit der gebackenen Schnecken und Hörnchen. In den dunkleren Monaten experimentiere ich automatisch stets an neuen Rezepten für zimtige, würzige, apfelige und insgesamt comfort-foodige Leckereien, die mich das Herbstwetter und die Winterkälte wenigstens für einen Moment, genossen bei einer warmen Tasse Kakao oder Tee, vergessen lassen. Diese Apfelhörnchen hier vereinen so ziemlich alles, was ein winterlich-herbstliches Rezept ausmacht – allem voran die unschlagbare Kombination aus Zimt und Apfel.
Ich glaube, ich habe schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr mit Hefe gebacken – jedenfalls in süßer Variante. Die meisten meiner aktuelleren Backwerke kamen mit Natron und/oder Weinstein-Backpulver aus oder verzichteten ganz auf Backtriebmittel. Aber zur selben Zeit, in der ich Lust auf Schokoladiges (hier ist übrigens ausnahmsweise keine Schokolade bzw. kein Kakao enthalten, obwohl es sich um ein winterliches Rezept handelt – wie mir gelungen ist, der Versuchung zu widerstehen, doch etwas Kakao hineinzugeben, weiß ich selbst nicht so genau) und Zimtiges und Apfeliges bekomme, meldet sich mein Jieper auf Hefeteig.
Anmerkung am Rande: Das Wort „Jieper“ kenne ich selbst erst seit ungefähr drei Jahren und habe es seitdem erfolgreich in meinen Wortschatz integriert – eine alte Freundin aus Hamburg (zeitweise mein Großmama-Ersatz) brachte es mir bei und ich weiß noch genau, wie komisch ich aus der Wäsche geschaut habe, als ich es zum ersten Mal hörte. Was bitte sollte das denn sein? Mittlerweile habe ich – wie gesagt – den „Jieper“ erfolgreich in mein Repertoire aufgenommen und für manche Lust-und-Haben-Wollen-Zustände wirklich kein besseres Wort mehr als dieses parat.
So einen Jieper hatte ich nun also auf Hefeteig. Und Zimt. Und Apfel. Und ich konnte mich nicht recht entscheiden, was ich denn nun aus diesen Gelüsten machen sollte – wie ich sie kreativ in ein leckeres Rezept umwandeln könnte. Zunächst dachte ich an Hefeteig-Schnecken und der Grund, weshalb es nun doch keine geworden sind, liegt letzten Endes darin, dass ich Frühstückshörnchen so gerne habe – und der entstandene Teig sich fürs Hörnchen-Formen unglaublich gut angeboten hatte. (Kennt ihr das, wenn ich wisst, dass der Teig da unter euren Händen nur zu dieser Art Backwerk und zu keiner anderen weiterverarbeitet werden kann?)
Ein schöner Nebeneffekt der Hörnchen-Form ist, dass die Apfelhörnchen sich nun auch optisch wunderbar für das schnelle Frühstück, aber auch für das nachmittägliche Naschen oder für unterwegs anbieten (bei Schnecken ist das aufgrund der manchmal herausschauenden Füllung nicht immer ganz so einfach).
Ich habe in diesem Rezept mit einer schnell gemachten, aber unglaublich leckeren und reichhaltigen Apfel-Füllung, die relativ fest und stückig (also kein Kompott) ist, gearbeitet – aber ihr könnt natürlich mit Marmelade, Kompott (vielleicht dem noch eingelagerten von letztem Jahr?) arbeiten – das Wichtigste an diesem Rezept hier ist (finde ich) der Teig, der wirklich schön fluffig wird und gut aufgeht im Verlauf des Backprozesses.
Food by Friends: Jenni´s Apfelhörnchen..mehr als Grünzeug!
Für: 7 Hörnchen Zeit: 20 Minuten + 25 Minuten Backzeit
<strong>Der Teig:</strong>
- 2 Tassen Dinkelvollkornmehl
- 3 EL Trockenhefe
- 4 EL Cashewbruch + 1 Tasse Wasser
- 2 EL Kokosöl (fest gemessen)
- 4 EL Dattelmus (selbstgemacht)
- 1 ½ Tassen Hartweizengrieß
<strong>Die Füllung:</strong>
- 6 EL Walnüsse (gehackt)
- 8 EL Wasser
- 2 TL Zimt
- 1 Apfel
- 6 Datteln (oder 2-3 EL Dattelmus)
- 1 EL Maulbeerensirup (optional – fällt weg, wenn nur mit Dattelmus gearbeitet wird)
<strong>Die Glasur:</strong>
- 2 TL Hartweizengrieß
- 3 TL Wasser
- 2 TL Zimt
Der Teig:
- Vermengt alle trockenen Zutaten miteinander in einer großen Rührschüssel.
- Erhitzt das Kokosöl, bis es flüssig wird und gebt es zur Trockenmischung.
- Gebt das Wasser zusammen mit dem Cashew-Bruch in den Mixer und vermixt beides zu einer wunderbar weichen Cashew-Milch.
- Gebt die Cashew-Milch in einen kleinen Topf und rührt das Dattelmus unter.
- Kocht die Mischung unter ständigem Rühren einmal kurz auf und gebt sie anschließend zur Trockenmischung in die Schüssel.
- Verknetet alles zu einem glatten, festen Teig.
- Stellt die Schüssel beiseite und lasst den Teig etwas ruhen, während ihr euch um die Füllung der Apfel-Hörnchen kümmert.
Die Füllung:
- Schneidet den Apfel in kleine bis mittelgroße Stückchen.
- Gebt alle Zutaten für die Füllung in einen kleinen Topf und kocht die Mischung einmal kurz auf.
- Dreht anschließend die Hitze herunter und lasst alles ein wenig weiterköcheln – unter ständigem Rühren.
- Nehmt den Topf vom Herd und stellt die Füllung zunächst beiseite.
Die Glasur:
- Vermengt in einem kleinen Schüsselchen alle Zutaten für die Glasur der Apfel-Hörnchen miteinander und lasst sie ebenfalls zunächst beseite stehen. Widmet euch nun dem Zusammenbauen aller Einzelteile.
Das Apfel-Hörnchen-Machen:
- Heizt euren Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vor.
- Knetet den Teig noch einmal kurz und gut durch und teilt ihn in 7 gleich große Teile.
- Formt jedes Teilstück zu einer Kugel und rollt diese anschließend auf einer bemehlten Unterlage relativ dick zu einem Oval aus – ungefähr ½ cm dick.
- Füllt nun ca. 1 EL der Apfel-Nuss-Füllung in den Teig und klappt das Oval von der langen Seite her um, sodass ihr eine Teigtasche bildet. Drückt die Enden gut aufeinander (der Teig klebt sehr gut, das dürfte nicht das Problem sein) und biegt den Teig anschließend in eine Hörnchen-Form.
- Bestreicht das gefüllte Apfel-Hörnchen nun mit der Glasur und wiederholt den Vorgang bei allen anderen Teigstücken.
- Setzt eure fast fertigen Hörnchen anschließend auf ein Backblech und gebt dieses auf die mittlere Schiene eures vorgeheizten Ofens.
- Lasst eure Apfel-Hörnchen nun für die nächsten 25 Minuten backen.
- Herausnehmen und am besten schon warm genießen!
Was ich an diesen Hörnchen besonders gerne mag, ist die Konsistenz des Teiges – die Oberfläche bekommt (nicht zuletzt durch die Grießglasur) eine schöne Kruste und wird etwas härter (keine Angst – nicht steinhart!), während das Innere der Apfel-Hörnchen schön fluffig-weich bleibt. Dieser Kontrast ist wunderbar – und ich und Mr. Grünzeug lieben ihn!
Wenn ihr euch an die Füllung begebt (die ihr, wie schon erwähnt, auch ganz variabel gestalten könnt), könnt ihr euch überlegen, ob ihr lieber die stückigere Variante (wie ich sie hier vorgezogen habe) oder die kompott-artig-musige Variante wählen möchtet (hierzu bieten sich Dattelmus oder auch Apfelmark als weiche Zutaten an, um das Ganze ein wenig flüssger zu machen).
Wichtig an diesem Rezept ist wirklich der Teig – und dass ihr, damit die Hefe gut arbeiten kann, die Cashew-Milch schön und gut erwärmt und dann sofort zu dem noch warmen Kokosöl in den Teig einarbeitet. Dann geht der Teig schön auf – auch wenn er nicht allzu lange ruhen darf.
Die Süße in diesem Rezept ist so gewählt, dass die Apfelhörnchen am Ende nicht allzu süß schmecken und da definitiv noch Luft nach oben ist – wer es also etwas süßer mag, sollte ein paar Datteln (oder etwas Dattelmus oder gleich eine gesüßte Füllung) hinzugeben. In dieser Variante hier schmecken sie zart süßlich und alle anderen Aromen haben noch ihren Platz – positiv formuliert. Für Süßmäuler sind sie vielleicht einfach nicht gut genug gesüßt. Aber das könnt ihr ganz individuell euren Bedürfnissen anpassen.
Hach – ihr glaubt gar nicht, wie toll das ist, mit einem warmen dieser Hörnchen und einer Tasse Kakao in einem Buch zu blättern! Comfort food, das seinen Namen verdient, finde ich. Und außerdem wunderbar gesund ist… Und trotzdem habe ich immer noch Lust auf Zimtschnecken. Die mache ich diesen Winter sicherlich auch noch.
Habt viel Freude beim Backen!
Und wenn euch dieser kleine Einblick in meine Arbeit gefallen hat, freue ich mich, wenn ihr mich einmal besuchen kommt!
Also ihr Lieben, der Meinung bin ich aber auch : ab rüber zu Jenni´s Blog. Aber vorher macht ihr euch noch eben eine große Portion dieser köstlichen Apfelhörnchen, damit ihr was zu knabbern habt beim lesen!
Danke, liebe Jenni, für dieses tolle Rezept!