Wer seinen Rhabarberkuchen vegan am liebsten mag, der ist hier genau richtig. Neben meiner Frischkäsetorte mit karamellisiertem Rhabarber ist dieses Rezept eines meiner liebsten. Die Inspiration dazu stammt von Izy Hossak und ihrem wundervollen Blog “Top with Cinnamon”. Ursprünglich ist das Rezept nicht vegan und zudem für meinen Geschmack mit zu viel Zucker gemacht. Deshalb habe ich es für mich etwas angepasst. Und es war bereits nach dem ersten Backversuch einfach ideal. Herausgekommen ist ein leckerer veganer Rhabarberkuchen, der so unkompliziert ist, dass er einfach immer gelingt. Mit gerade mal 10 Zutaten, vom Wasser mal abgesehen.
Rhabarberkuchen vegan und einfach
Die Zutaten sind nicht nur überschaubar, ich habe sie auch bewusst vollwertig gewählt. So verwende ich Dinkelmehl, das du auch durch Dinkelvollkornmehl ersetzen kannst. Außerdem Hafermilch, guten Kokosblütenzucker (oder wahlweise ayurvedischen Sharkara Zucker) und ein hochwertiges Olivenöl. Das macht den Kuchen nicht nur wunderbar saftig, sondern auch besonders lecker.
Rhabarberkuchen backen mit Olivenöl
Olivenöl ist mittlerweile mein liebstes Öl zum Backen. Die Teige gelingen damit immer und es schmeckt einfach hervorragend. Voraussetzung ist natürlich, dass du ein qualitativ hochwertiges Öl mit fruchtig mildem Geschmack nimmst. Und bitte achte auch darauf, dass es aus Oliven gemacht wird, die von Hand geerntet werden. Denn maschinell geerntete Oliven kosten jährlich Millionen von Vögeln das Leben. Die meisten griechischen Öle werden von Hand geerntet, da die dortigen Landschaftlichen Gegebenheiten einen Einsatz von Erntemaschinen oft unmöglich machen. Auch viele Biofirmen, wie z.B. Rapunzel legen Wert auf Handarbeit. Wir beziehen unseres schon seit einer Weile über Bekannte meiner Eltern, daher kann ich euch leider keine bestimmte Empfehlung geben. Aber die Biomärkte sind voll von geeigneten Ölen. Alternativ kannst du ein gutes Backöl verwenden.
Veganer Rhabarberkuchen mit Eiersatz aus Leinsamen
Ich verwende für das Rezept ein “Leinsamen-Ei”. Also einen Esslöffel gemahlene Leinsamen mit der dreifachen Menge Wasser verquirlt. Das Ganze muss dann einige Minuten stehen bleiben damit es anziehen kann und schon ist es einsatzbereit.
Veganer Rhabarberkuchen mit Gewürzen
Wenn du magst, kann du meinen veganen Rhaberkuchen noch ein wenig verfeinern und Vanille, Ingwer (am besten frisch gerieben) oder Zimt hinzugeben. Meine Favoriten sind eindeutig Vanille und Ingwer, aber auch eine Prise Kardamom macht sich ausgezeichnet in diesem saftig leckeren Kuchen. Experimentiere einfach ein bisschen und schau, was dir am besten gefällt. Als Anhaltspunkt: etwa ein Teelöffel frisch geriebener Ingwer und eine halbe Vanilleschote passen perfekt.
Veganer Rhabarberkuchen
Rhabarberkuchen vegan und einfach. Mit Mandeln, Dinkelmehl, Kokosblütenzucker und Hafermilch. Gesundes,schnelles Rezept.
Für den Belag
- 200-300 g Rhabarber (eher fest und schön rosa)
- 3 EL gehobelte Mandeln
- 1-2 EL Kokosblütenzucker (oder ayurvedischer Jaggery, bzw. Sharkara)
Für den Boden
- 125 g Dinkelmehl (oder Mehl deiner Wahl)
- 80 g Kokosblütenzucker (oder ayurvedischer Jaggery, bzw. Sharkara)
- 60 g gemahlene Mandeln
- 6 EL Olivenöl
- 3 EL Wasser
- 1 EL Leinsamen (gemahlen)
- 125 ml Hafermilch (oder andere pflanzliche Milch)
- 1.5 TL Weinsteinbackpulver
- 1 Prise Salz
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Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
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Die gemahlenen Leinsamen mit den drei Esslöffeln Wasser verquirlen und beiseite stellen.
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Den Rhabarber waschen und in ca 5-7 cm lange Stücke schneiden, die Stücke sollten gleich lang sein.
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In einer Schüssel das Öl, die Hafermilch, den Zucker und das Salz vermengen.
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Die gemahlenen Mandeln und die Leinsamenmasse hinzugeben und gründlich verrühren.
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Mehl und Backpulver in einer kleinen Schüssel vermengen und ebenfalls zu den Flüssigkeiten geben. Alles gut verrühren bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind.
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Den Teig in die eingefettete Backform giessen und glatt streichen.
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Oben auf den Teig die Rhabarberstücke kreisförmig anordnen.
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Den Rand des Teiges mit den gehobelten Mandeln bestreuen und auf alles noch ein wenig extra Zucker geben.
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Der Kuchen muss dann für 40-50 Minuten backen. Schau zwischendurch mal rein. Wenn er zu dunkel wird, deck ihn mit einem Stück Backpier ab.
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Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und etwas auskühlen lassen, bevor du ihn aus der Form nimmst. Vor dem Anschneiden auf einem Kuchengitter gut auskühlen lassen.
Der Kuchen schmeckt auch ganz hervorragend mit Vanilleeis oder meinem Kokos-Kardamompudding.
Anstelle der Springform kannst du auch eine Tarteform nehmen. Das sieht wirklich sehr hübsch aus. Achte darauf, dass sie unbedingt einen herausnehmbaren Boden hat, so wie diese hier. Das erspart dir während des Auslösens des Kuchens eine Menge Arbeit.
Drei Dinge, die du noch nicht über Rhabarber weißt
Neben den Rezepten, gebe ich euch ja auch immer gern ein bisschen Wissen mit auf den Weg. Manchmal betrifft das den gesundheitlichen Nutzen bestimmer Lebensmittel, manchmal auf einfach ein bisschen Hintergrundwissen. Diesmal habe ich euch drei Fakten über Rhabarber mitgebracht, die ihr (vielleicht) noch nicht kennt.
- Rhabarber stammt aus dem Himalaya
Ja, das hat auch bei mir erstmal Erstaunen ausgelöst. Für mich war Rhabarber irgendwie immer mit “Heimat” verbunden. Aber erst seit 1848 ist der Anbau von Rheum rhabarbarum L. in Deutschland belegt. - Rhabarber wurde zuerst als Medizin verwendet
In der Medizin des Mittelalters wurden, nicht wie heute die Stängel, sondern vor allem die unterirdischen Sproßachsen zur Zubereitung von Arzneimitteln verwendet. - Rhabarber kommt in drei verschiedenen Sorten
Für mich war Rhabarber lange Zeit einfach Rhabarber. Dabei gibt es gleich drei verschiedene Sorten, von denen eine auch äußerlich leicht zu erkennen ist: Glaskin’s Perpetual, ‘Timperley Early’ und ’Holsteiner Blut’. Letzteres ist wirklich blutrot und wunderschön anzusehen.
Den schönen “Holsteiner Blut” kannst du im Garten perfekt selbst anbauen. Er muss zwar gut gedüngt werden, ist aber ansonsten der perfekte Garten-Rhabarber. Er war es auch, der diesem Kuchen hier seine Farbe verliehen hat, denn zum Backen ist er wirklich ideal.